Breslau : Schlesische Druckerei, 1933
Der römische Kaufmann Lucinus Saltus überquert mit einer Wagenkolonne den Rhein und fährt nach Germanien, in das die Römer unter Drusus gerade eindringen. Er faßt Vertrauen zu einem seiner Fuhrknechte, dem Franken Lepus. Dieser ist, Lucinus spürt es, etwas besonderes; und tatsächlich überbringt Lepus den Germanen heimlich Botschaften.
Am Heiligtum der Sternensteine erhält am Osterfest in feierlicher Weise ein "Namenloser" seinen Namen, Helge.
Der römische Feldherr Drusus bereitet sich im Lager Aliso an der Lippe auf weitere Vorstöße nach Germanien vor. Sein Kundschafter Lucinus bringt ihm nicht ganz verläßliche Kunde. Außerdem trifft die Nachricht vom Aufstand bei den Chatten ein.
Lepus heißt in Wirklichkeit Vercingo und ist ein Bote des Königs Artu. Er bekommt Zutritt zum Königsting der Germanen und fordert sie auf, sich Rom zu widersetzen. Beim anschließenden Fest, an dem er als geehrter Gast teilnimmt, vollbringt er den Königssprung über sechs Pferde. Doch bei seiner Rückkehr zu den Römern wird Vercingo in Ketten gelegt. Er befreit sich, indem er sich eine Hand abhackt.
Drusus wird mit dem zu früh losgebrochenen Aufstand der Germanen leicht fertig, plant aber, zur Elbe zu marschieren. Vercingo erholt sich auf der Teutoburg der Germanen, wo er die Zuneigung des jungen Arman gewinnt, während dessen Onkel Ingo ihm seit dem Tingfest feindlich gesonnen ist. Wieder genesen, heizt Vercingo den Widerstand gegen den bis zur Albis vorstoßenden Drusus an. Als der römische Feldherr ohne Kampf wieder umkehren läßt, wird er vom Steuereintreiber Licinius heimlich vergiftet, so daß er schließlich vom Pferd stürzt. Sein Bruder Tiberius eilt zu ihm, findet Drusus aber nur noch sterbend vor. Weil er versagt hat, bestraft Vercingo sich selbst und führt das Leben eines Friedlosen.
Arman und sein Bruder Herman treten in römische Dienste. Herman-Flavus ergreift ganz für Rom Partei, während Arman die Rache nie vergißt. Er wird von Artu in dessen Runde aufgenommen. Auf der Nordseeinsel Buchana trifft er die Schildmaid Brünhilde. Noch sind seine Vorbereitungen zum Kampf gegen den römischen Drachen nicht abgeschlossen.
Neuer römischer Statthalter ist Varus. Gegen ihn wird Ingo zum Hagen (Heger) gewählt, Arman, der weiterhin das Vertrauen der Römer genießt, zum Führer im Kampf. Varus entweiht die Sternensteine durch eine Mithrasgrube, und Arman gibt das Zeichen zum Kampf. Zu ihm flüchtet auch Tiusnelde, die Tochter seines Onkels Segbert-Segestes, der es mit den Römern hält.
Arman lockt die Römer in eine Falle, und Varus mit seinen Legionen wird vernichtet. An den Kämpfen beteiligt sich auch Brünhilde, die Tiusneldens Bruder Siegmund, den Arman Gunther nennt, den "Guten", für Arman hält und ihm die Ehe verspricht. Während in Rom Kaiser Augustus rasend vor Wut ist über seine Niederlage, wird ganz Germanien jenseits des Rheins frei.
Arman entführt Tiusnelde von der Burg ihres Vaters. Als fünf Jahre später die Römer unter Germanicus einfallen, ist er wieder Führer der Germanen. Doch er wird von Segestes gefangengenommen und erst nach Drohungen des Priesters Helge wieder freigelassen. Auf Bitten Brünhildes eilt Tiusnelde zur Burg ihres Vaters und wird dort, gegen Brünhildes Willen, gefangen. Arman kann sie nicht befreien, weil die Römer kommen. Er muß seine Führerschaft erst gegen den Unwillen mancher durchsetzen und bringt Germanicus dann dazu, sich über den Rhein zurückzuziehen. Die gefangene Tiusnelde gibt sich selbst den Tod, was Germanicus verheimlicht. Er zieht wieder nach Germanien und besucht den Schauplatz der Varusschlacht, doch kann er nichts erreichen. Bei einem weiteren Einfall der Römer stehen sich Arman und sein Bruder Herman-Flavus gegenüber und beschimpfen sich wüst. Germanicus muß wieder abziehen und wird nach Rom zurückgerufen, wo er einen Triumph abhält. Aus Scham über das hohle Spektakel gibt sich Flavus selbst den Tod. Segestes und sein Sohn werden getötet.
Von der Hand Ingo-Hagens findet Arman-Siegfried den Tod. In seinen Scheiterhaufen stürzt sich Brünhilde. Mit dem "Sang vor Ehedem" zieht Helge nach Norden.
Das schwer verdauliche, wirre Gemisch aus Spekulationen, beliebig verschiedensten Sagen und Dichtungen entnommenen Versatzstücken und den "Ergebnissen" germanentümelnder "Vorgeschichtsforscher" ist als Roman nicht näher zu kommentieren. Verglichen mit diesem Geschreibsel sind die Arminius gewidmeten Werke von Paul Albrecht oder Hjalmar Kutzleb hohe Literatur.
Wie bei F. H. Hamkens gibt es die Fiktion von der sich selbst tötenden Thusnelda (beide Autoren konnten offensichtlich den Gedanken nicht ertragen, daß eine deutsche Frau widerstandslos in die Hände der Feinde fällt). Generell ist die Chronologie der Germanicus-Züge unklar; daß der Autor sich nicht groß um historisch verbürgte Tatsachen kümmert, wird schon aus der Inhaltsangabe klar.
Der Band ist bezeichnenderweise "Gewidmet dem Arman dieser Zeit", aber selbst nationalsozialistische Germanentümler werden mit dem Buch nicht ganz glücklich gewesen sein.
Dem versponnenen Inhalt entspricht eine raunende Sprache ("Fraue", "zurücke").