Stuttgart : Thienemann, [1934]
Der Gode der Externsteine erklärt seinem Gehilfen, wie lange die Germanen schon in dieser Gegend wohnen und wie sie die Zeit messen. Der Adlige Hermann, der zuletzt in Rom war, erscheint und berichtet dem Goden, daß er einen Aufstand gegen die Römer vorbereitet; bei einem Treffen an den Externsteinen zur Sonnenwende soll er vorbereitet werden. Hermann erklärt dort den anderen cheruskischen Führern, wie er am Ende des Sommers die drei Legionen des Varus schlagen will.
Sein Onkel Segestes, der es mit Rom hält, versucht, Hermann/Arminius beim Statthalter Varus anzuzeigen, doch Arminius kann die Bedenken des Römers zerstreuen, bis seine Leute mit dem Angriff auf das römische Lager beginnen. Jetzt muß Varus erkennen, daß er getäuscht wurde, und befiehlt seinen Legionen den Rückzug. Die lange Marschkolonne wird von Hermann in den Waldschluchten angegriffen, einzelne Abteilungen aufgerieben. Nach drei Tagen ist die Lage für die Römer hoffnungslos geworden; Varus stürzt sich in sein Schwert, die Germanen haben gesiegt.
Nach dem Sieg mahnt Hermann, sich auf weitere Kämpfe mit Rom einzustellen, doch viele seiner Landsleute glauben die Gefahr schon gebannt. Während er unermüdlich Gefolgsleute um sich sammelt und zum Kampf vorbereitet, heiratet Hermann die Tochter des Segestes, ohne Zustimmung ihres Vaters. In der Mittwinternacht besucht Hermann die Feier an den Externsteinen und hat dabei eine unbestimmte Vorahnung von seiner Bestimmung.
Nach einigen Jahren Ruhe fallen die Römer unter Germanicus wieder in Germanien ein. Hermann bereitet sich vor, mit seinem Heer gegen sie zu ziehen, als er die Nachricht bekommt, daß Segestes seine Frau und seinen Sohn entführt hat. Sofort will Hermann die Burg des Segestes erstürmen, doch muß er abziehen, als das Heer des Germanicus naht. Die Frau Hermanns wird gefangen, gibt aber sich und ihrem Sohn den Tod, um nicht im Triumphzug durch Rom geschleppt zu werden.
Als Germanicus im nächsten Jahr wieder in Germanien einfällt, tritt Hermann ihm entgegen und bringt ihn dazu, in zwei getrennten Marschsäulen zurückzuziehen. Hermann will den Heeresteil des Caecina vernichten, doch vereitelt dies die Übereifrigkeit anderer germanischer Führer, so daß ein großer Teil der Römer den Rhein erreicht. Hermann stößt im Thing auf Unwillen, als er zu ausgedehnten Vorbereitungen auf den nächsten Angriff der Römer rät. Den neuerlichen Feldzug des Germanicus kann er mit seiner Kriegskunst abfangen und den Römer zum Rückzug an den Rhein zwingen.
Hermann kann auch den Römerfreund Marbod besiegen, doch weigern sich seine Landsleute weiterhin, größere Anstrengungen zum Schutz der Freiheit zu unternehmen. Hermann zieht sich in die Einsamkeit zurück, und eines Morgens findet ihn der Gode an den Externsteinen ermordet vor. Feierlich wird Hermann zu Grabe getragen.
Der Autor schildert die späteren Schicksale der Externsteine, die vom Westfrankenkönig Karl entweiht wurden.
Ein literarisch anspruchsloses Jugendbuch, bei dem der politische Aspekt weitaus am wichtigsten ist. Die Personen bekommen wenig Konturen, und zum Beispiel die Schilderung der Varusschlacht ist rein deskriptiv und ohne Individualisierung (ähnlich auch in anderen gleichartigen Werken).
Vieles ist direkt aus den Quellen übernommen; Abweichungen gibt es bei der Chronologie der Germanicuszüge (der Besuch des Schlachtfelds und die Gefangennahme der Thusnelda sind schon in Jahr 14 n. Chr. verlegt). Reine Fiktion ist der Selbstmord der Thusnelda, da der Autor sich offensichtlich nicht damit abfinden konnte, daß eine germanische Frau sich in die Gefangenschaft fügt.
Betont wird schon gleich am Anfang die lange Dauer der germanischen Kultur (schon seit der Stein- und Bronzezeit) im Sinne der "Deutschen Vorgeschichte" eines Gustaf Kossinna, die sich nationalsozialistischer Gunst erfreuen konnte. So werden zweitausend Jahre alte Luren vor den Externsteinen geblasen (Zeichnung S. 47). Die Externsteine spielen als Heiligtum generell eine wichtige Rolle in der Erzählung (der Autor war in den 30er Jahren an ihrer sogenannten "Erforschung" beteiligt; Bücher, in denen er seine abstrusen Thesen ausbreitet, sind sechzig Jahre danach immer noch lieferbar). Natürlich sind die Externsteine auch Standort der Irminsul, und im Nachwort polemisiert Hamkens gegen den Sachsenschlächter Karl den Großen, den Schänder altgermanischer Heiligtümer.
Das Führertum des Arminius wird glorifiziert, und es gibt einige auf die Entstehungszeit bezogene Sinnsprüche: "Das aber muß unser Volk wieder lernen: Vor sich selbst wahrhaft zu sein. Und darüber hinaus: Sich selbst und seinem Volke treu zu sein. Das ist alles" (77-78). Das Buch endet mit den in der NS-Zeit oft in dieser Weise mißbrauchten Versen der Edda über der Toten Ruhm ("Volk stirbt, Sippen sterben. / Du selbst stirbst wie sie. / Eines weiß ich, das ewig lebt: / Ruhm, den der Tote gewann.")
Auch eine germanische Landnahme auf gewaltsame Art wird als positives Vorbild dargestellt: "Brauchen wir Land und haben nichts, dann nehmen wir es uns. Wir fragen im Guten an. Wollen die anderen nicht, na, dann gibt es eben Krieg." (9) Auch diese deutliche Vorbereitung der nationalsozialistischen Lebensraumpolitik zeigt, daß wir hier ein Jugendbuch vor uns haben, das mehr der weltanschaulich-politischen Schulung als der Unterhaltung oder der Information über vergangene Zeiten dienen sollte.