Howard Fast

Spartacus

New York, 1951.

Inhaltsangabe und Bewertung liegt überwiegend folgende Übersetzung zugrunde:
Spartacus : Roman. – Aus dem Amer. übertr. von Günther Baganz. – 2. Aufl., 41.–60. Tsd. – Berlin : Dietz, 1954. – 406 S.
Einzelne Passagen wurden mit einer weiteren Übersetzung abgeglichen:
Spartacus : Roman. – Übertr. von Lieselotte Julius. – O. O. : Bertelsmann Lesering, 1961. – 412 S.

(Zur Inhaltsangabe)

Bewertung

Das heute vor allem durch seine Verfilmung mit Kirk Douglas bekannte Werk ist eine klassisch-marxistische Deutung des Sklavenaufstands. Eine Bezeichnung als »historischer Roman« hätte Fast selbst vermutlich abgelehnt, und tatsächlich ist ihm der historische Hintergrund auch ziemlich gleichgültig, im Vergleich zum angeblich gesetzmäßig erfolgenden Kampf der Unterdrückten für eine Welt, in der »alle Menschen in Frieden und Brüderlichkeit und Liebe leben« (4. Teil, Kapitel 11, S. 194; ganz ähnlich an weiteren Stellen, z. B. 7, 8, S. 387) und »alles, was sie haben, teilen« (7, 5, S. 373). Die Sklaven verwirklichen hier also das Ideal einer kommunistischen Gesellschaft (»Sie waren etwas, was die Welt noch nicht gesehen hatte. Sie waren so, wie Menschen sein können.« 7,5, S. 374), während Rom die inhärenten Widersprüche aufweist, an denen laut der Lehre des Historischen Materialismus alle Gesellschaftssysteme nacheinander zerbrechen, bis auf dem Weg über den Sozialismus und die Diktatur des Proletariats das Paradies des Kommunismus erreicht sei.

Daß dieses schematische Bild mit dem historischen Sklavenaufstand nichts zu tun hat, dürften inzwischen wohl selbst marxistische Historiker zugeben. Das Eintreten für Ideale, insbesondere das der Freiheit, ist eine noble Sache, und gerade Fast ist persönlicher Mut nicht abzusprechen, im Amerika des McCarthy-Zeitalters eine solche Vision (zunächst im Selbstverlag) zu veröffentlichen. Aber über seine Qualitäten als politische Streitschrift hinaus muß ein Roman, der ein historisches Ereignis und eine historische Person als Ausgangspunkt nimmt, sich auch unter dem Aspekt betrachten lassen, wie er mit der Geschichte umgeht.

Das Quellenproblem ist natürlich immer zu beachten: Wir haben – aus rein äußerlichen Gründen, nicht etwa aufgrund einer Verschwörung der antiken Schriftsteller – nur sehr bruchstückhafte Nachrichten über den Sklavenkrieg, und eine gewisse Freiheit ist jedem zuzugestehen, der Spartacus darzustellen versucht. Fast ist folglich auch nicht der erste, der ihn zu einer messianischen Gestalt (bis hin zur Sprache mit biblischen Anklängen) macht. Was die Sklaven und Spartacus tatsächlich wollten, ist in der Forschung ebenso umstritten wie die tatsächliche Ausdehnung des Aufstands.

Auf der Sachebene hat Fast zahlreiche, auch entlegene Einzelheiten richtig wiedergegeben. Aber das grundsätzliche Bild der römischen Gesellschaft ist schief: Die Sklaverei wird monolithisch gesehen, über die tiefen sozialen Unterschiede innerhalb der Unfreien wird hinweggegangen. Dann kann am Ende auch der zutiefst problematische Ausblick auf den Tag stehen, »da Rom niedergerissen würde – nicht von den Sklaven allein [sic!], sondern von Sklaven und Leibeigenen, Bauern und freien Barbaren, die sich mit ihnen verbündeten« (8, 2, S. 404).[1] Daß der Nicht-Kommunist Rostovtzeff ein in manchem ähnliches Bild der Spätantike zeichnete, macht es nicht richtiger (auch er war von der bolschewistischen Revolution in Rußland geprägt). Tatsächlich gab es in der Antike nach Spartacus keine größeren Sklavenaufstände mehr, ein Problem für alle Deutungen der römischen Geschichte als Klassenkampf.

Wenn man vom historischen Hintergrund abstrahiert und den Roman nur als literarisches Werk mit politischer Stoßrichtung sieht, ist er durchaus geschlossen und wirksam, so etwa wenn die Heuchelei der Sklavenhalter herausgearbeitet wird, die in ihren Sklaven kaum mehr als Tiere sehen können, wollen sie ihr gesamtes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nicht in Frage stellen (1, 8, S. 40 behauptet Gajus, daß den Sklaven im Gegensatz zu ihm angesichts der Kreuze schlecht geworden sei; vorher wurde es umgekehrt geschildert).

Positiv hervorzuheben ist auch die gelungene Erzählstruktur, die auf eine chronologisch geschlossene Darstellung verzichtet, sondern in verschiedenen, teilweise verschachtelten Rückblenden ein immer vollständigeres Bild zeichnet, in erster Linie in Perspektive der Römer und soweit ein Stück weit auch den antiken Quellen folgend. Leider kehrt sich dies an manchen Stellen um, wenn die Sichtweise der Sklaven eingenommen und aus feinen Andeutungen platte Propaganda für eine klassenlose Gesellschaft wird. Besondern die beiden Schlußkapitel sind in dieser Hinsicht problematisch. Ganz konsequent hält der Autor die jeweils gewählte Perspektive auch nicht ein, denn etwa in der Erzählung des Crassus in Teil 2 erzählt auf einmal (ab Abschnitt 3) nicht mehr Batiatus, sondern ein für das Leiden der Sklaven sensibilisierter Erzähler, der das Konzept einer christlichen Hölle kennt (2, 3, S. 80). Trotzdem hat es der Roman nicht verdient, daß die in der Bundesrepublik erschienene Übersetzung zahlreiche Passagen (z. B. das gesamte Kapitel 6, 5 oder der größte Teil der S. 206–207) gekürzt hat.

Fast verwendet, wie viele Autoren auch noch in jüngsten Jahren, den Begriff »Patrizier« viel umfassender als historisch zu begründen, nämlich etwa synonym für »Nobilität« oder »Senatorenstand«. Konsequenterweise werden dann auch die Ritter durchweg als unkultivierte Geschäftsleute angesehen (man ist versucht zu sagen: ›Proto-Kapitalisten‹), die bestenfalls versuchen, sich dem gehobenen Lebensstil der »Patrizier« anzupassen (1, 4, S. 22). Die althistorische Forschung hat eine solche Dichotomie längst widerlegt; auch die Ritter gehörten überwiegend zum »Landadel« (S. 23).

Der Cicero des Romans sollte als fiktive Gestalt angesehen werden, der mit dem historischen Redner nichts zu tun hat, noch nicht einmal das Alter, denn Fasts Cicero ist im Jahr 70 v. Chr. erst 32 Jahre alt, gerade auf dem Rückweg von der Quaestur in Sizilien (in der Realität schon vor dem Sklavenkrieg) und hat bereits Schriften »über Philosophie und Regierung« verfaßt (4, 1, S. 149–150). Ihm wird auch Varros (auf Aristoteles zurückgehende) Definition des Sklaven als instrumentum vocale zugeschrieben (1, 8, S. 41; siehe de re rustica 1, 17), und es ist dieser Pseudo-Cicero, der »durch ein Leben ausgeklügelten und kalten Intrigierens und Komplottierens noch nach Jahrhunderten berühmt sein würde« (5, 3, S. 213). Immerhin wird dadurch ein Stück weit klar, woher Steven Saylors verzerrtes Cicero-Bild stammt.

Gracchus und Gajus Crassus sind natürlich von vornherein fiktiv, auch wenn Fast in der soeben zitierten Passage über Gajus behauptet, daß seine »Entartung zu einer zweifelhaften Berühmtheit gelangen sollte«. (An derselben Stelle wird eine der jungen Frauen in der Villa Salaria als »eine der berühmtesten Huren der Geschichte« bezeichnet; offenbar soll Claudia also die zukünftige Clodia sein.) Die Namengebung ist oftmals zweifelhaft: Claudia Marius, Gajus Marcus Senvius, Sellus Quintius Brutas, Antonius Gajus, Lentelus Gracchus.

Die Chronologie des gesamten Sklavenkriegs ist etwas verändert, denn er soll, wie oft betont wird, vier Jahre gedauert haben, nicht nur die gut zwei Jahre der antiken Quellen.

Die in Kapitel 5, 4 (S. 219–222) ausführlich dargestellten »Stadtkohorten« sind eine Erfindung Fasts, die noch weniger eine historische Grundlage hat als ein »Tornister« der Legionare (1, 6, S. 32).

Es ist kaum denkbar, daß die Gladiatoren morgens »ein Glas kaltes Wasser erhielten« (4, 4, S. 163); Holz- oder einfache Keramikgefäße waren sicher alles, was ihnen zur Verfügung stand. »Privata« als Bezeichnung für einen »Kammerdiener« ist nicht belegt.

Übersetzerfehler sind »das Spatha« (3, 6, S. 134) und »die Armorum Iudicium« (5, 6, S. 234).

Ein bedeutender Roman ist Spartacus trotz allem, aber eben keiner, der versucht, sich unvoreingenommen tatsächlichen historischen Gegebenheiten zu nähern und sie aus ihren Zusammenhängen heraus zu deuten.

Weitere Meinungen

Melville Heath: “War of the gladiators.” New York Times Book Review, 3. Feb. 1952, 22 (http://www.trussel.com/hf/heath.htm):

“… a tract in the form of a novel …”

Doxey A. Wilkerson: “An Epic Revolt.” In: Masses & Mainstream, März 1952, S. 53–58 (http://www.trussel.com/hf/revolt.htm):

“"SPARTACUS" is a powerful novel of ancient slave society with rich meaning for the liberation struggle of our day. […] Spartacus is extremely well written. Parts of the novel beg comparison with the very finest writing in contemporary literature, notably the gripping account of the slaves working in a gold mine in the Nubian Desert, the intensely dramatic struggles "to the death" of the gladiator pairs in the arena at Capua, and the poignant recollections of the last of the gladiators as he nears death on the cross. […] An important weakness of the novel lies in the fact that hardly any of the characters are fully drawn … The final chapter of Spartacus is superfluous and anti-climactic. […] Despite its weaknesses, Spartacus is a very fine novel which merits the widest distribution.”

Alfred Leo Duggan: “Bids for power.“ In: Times literary supplement, 7. November 1952, S. 721:

“… many passages bring before the reader the lurid, brightly coloured landscape of decadent Republican Rome.”

Bodo von Borries: »Könige, Ketzer und Sklaven.« In: Politische Didaktik 3/1978, S. 30–31:

»Der Roman beschreibt eine römische Reisegesellschaft, die nach der Niederlage an den verwesenden Gekreuzigten vorbei von Rom nach Capua zieht. Die Spartacus-Geschichte erscheint also als Vergangenheit, die einige Römer erforschen und verstehen wollen, während sie offiziell schon verwischt und totgeschwiegen wird. Aber die Aufarbeitung als Erinnerung und Zeugenaussage wird nicht durchgehalten; statt dessen erscheinen – wie im Film – Rückblenden. Darin kennt Fast als Erzähler z. B. die Gedanken des inzwischen gefallenen Spartacus. Die Perspektive ist also vielfältig, aber brüchig, die Zeitstruktur komplex, aber wirr. Szenen des Grauens und der Empörung (z. B. über Bergwerkssklaven und Gladiatoren) gelingen und erschüttern. Unsäglich kitschig ist allerdings der Schlußteil, in dem Spartacus’ Frau Varinia den Crassus beinahe und den Gracchus ganz zu Sklavenpartei und Sozialismus bekehrt.«

Twentieth-Century Romance and Historical Writers. Second edition. With a preface by Kay Mussell. Editor: Lesley Henderson. Consulting editor: D. L. Kirkpatrick. Chicago, London: St. James press, 1990. S. 231:

“... a controversial treatment of the great slave revolt of 71 B. C., one Anthony Manousos calls a metaphor for all oppressed people’s struggle to throw off their shackles of their inhuman oppressors. Its slaves are proletariat heroes; its Romans capitalist villains; its arena a symbol of the life-and-death struggles between oppressor and oppressed.”

James Hawking, “Roman History Through a Hundred Novels”. In: Solander 1997; auch http://www.stockton.edu/~roman/fiction/essay1.htm:

“shows the horror of Roman slavery and the nobility of the revolt. The thin and conflicting historical record of the events gives the author a chance to play Fast and loose with history, but the novel is still more accurate than the film made from it.”

Literatur

Steve Murdock. In: People's World (San Francisco), 25. Januar 1952.

Milton Howard. In: New York Daily Worker, 29. Februar 1952.

C.J. Roth. In: Library Journal 77 (1. März 1952), S. 437.

Saturday Review of Literature, 8. März 1952, 17..

Harvey Swados. In: Nation, 5. April 1952, S.331.

Book Review Digest, Mai 1952, S. 296.

B. J. Whiting: “Historical Novels : 1951.” In: Speculum 28, No. 3 (Jul. 1953), S. 527ff.

William L. Vance: America’s Rome. – Vol. 1. Classical Rome. – New Haven : Yale UP, 1989. – S. 33.

L[arry] Joseph Kreitzer: The New Testament in fiction and film : on reversing the hermeneutical flow. – Sheffield : JSOT Press, 1993. – 168 S. – (The Biblical seminar ; 17)

Leon Hunt: “What are big boys made of : Spartacus, El Cid and the male epic.” – In: You Tarzan : masculinity, movies, and men. – New York : St. Martin‘s Press, 1993.

Andrew Macdonald: Howard Fast : a critical companion. – Westport, Conn. : Greenwood Press, 1996. – S. 83–100.

Alison Futrell: “Seeing red Spartacus as domestic economist.” In: Imperial projections : ancient Rome in modern popular culture / ed. Sandra R. Joshel. – Baltimore [u. a.] : Johns Hopkins University Press, 2001. – S. 77–118, bes. 90 ff.

Mark-Georg Dehrmann: »Rebellion in Hollywood : die Genese des Helden in Stanley Kubricks Spartacus und Howard Fasts Romanvorlage.« In: Pontes II : Antike im Film ; [Zweite Pontes-Tagung] / Martin Korenjak ... (Hg.). – Innsbruck [u.a.] : Studien-Verl., 2002. – 240 S. : Ill. – (Comparanda ; 5). – S. 163–176.

Spartacus : film and history / ed. Martin M. Winkler. – Malden, MA : Blackwell, 2007. [Vor allem über die Verfilmung; Rezension: http://ccat.sas.upenn.edu/bmcr/2007/2007-08-59.html]

Margaret Malamud: Ancient Rome and modern America. – Malden MA, Oxford: Wiley-Blackwell, 2009.

Eine umfangreiche Website über Howard Fast findet sich unter http://www.trussel.com/f_how.htm. Sie enthält eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Ausgaben von Spartacus mit ergänzendem Material: Subskriptionsaufforderung, Lektoratsgutachten, Anzeige in der New York Times, Auszug aus Fasts Autobiographie, zeitgenössische Rezensionen (siehe oben), Auszug und Interview mit Fast aus dem Jahr 2000.

Inhalt

1. Teil: Wie Gajus Crassus im Monat Mai auf der Heerstraße von Rom nach Capua reiste

1./3. Gajus Crassus reist mit seiner Schwester Helena und ihrer Freundin Claudia auf der wieder freigegebenen Straße von Rom nach Capua. Vor der Stadt sehen sie das erste von tausenden Kreuzen, an die man die aufständischen Sklaven geschlagen hat.

4.–6. In einem Rasthaus treffen sie den Wurstmacher Senvius, der angeblich das Fleisch der Sklaven aufgekauft hat, und später auf dem Weg den syrischen Händler Shabaal. Auf dem letzten Abschnitt des Tages reisen sie in Begleitung eines Manipels Soldaten unter dem Kommando von Gajus’ Freund Sellus Quintius Brutas.

7.–10. Die drei Reisenden suchen zur Übernachtung die Villa Salaria von Gajus’ Onkel Antonius auf, wo sie drei andere Gäste treffen, den Feldherrn Crassus, der die Sklaven geschlagen hat, den Politiker Gracchus und den jungen Cicero. Gajus unterhält sich im Bad mit Crassus über den Sklavenanführer Spartacus, während der Hausherr versucht, sich an Claudia heranzumachen. Dafür bietet sich Antonius’ Frau Julia Gajus an, der sie aber zurückweist.

11. Nach dem Abendessen kommt das Gespräch der Männer einmal mehr auf die Sklaven, die Cicero für eine zwangsläufige Bedingung der römischen Herrschaft hält. Deswegen dürfe man sich ihnen gegenüber nicht menschlich zeigen.

12. Nachdem Gajus noch einmal Julias Avancen zurückgewiesen hat, wartet er in seinem Zimmer auf den Besuch des Crassus. Später im Bett unterhalten die beiden sich wieder über Spartacus, dem Crassus nie persönlich begegnet ist; er hat aber versucht, möglichst viel über seinen Gegner zu erfahren.

2. Teil: Was Crassus, der große General, dem Gajus Crassus über den Besuch des Lentulus Batiatus, der eine Gladiatorenschule in Capua unterhielt, in seinem Feldlager erzählte

1./2. Crassus erzählt: Der Lanista Lentulus Batiatus kommt auf Befehl des Crassus in dessen Heerlager im diesseitigen Gallien. Er soll von Spartacus erzählen, den er in Ägypten gekauft hat.

3. Dort in der Wüste müssen Sklaven unter unmenschlichen Umständen in den Bergwerken nach Gold graben. Spartacus, thrakischer Sklave in dritter Generation, ist einer von ihnen. Schon dort ist seine natürliche Autorität sichtbar; die Leidensgenossen nennen ihn trotz seiner Jugend »Vater«.

4. Batiatus erzählt, daß er Spartacus und einen weiteren Thraker, Gannicus, dort gekauft hat, weil die dem Tod geweihten Bergwerkssklaven die besten Kämpfer abgeben.

5. Die Erzählung des Crassus erinnert Gajus an ein eigenes Erlebnis bei Lentulus Batiatus, vor etwa vier Jahren.

3. Teil: Von einer Reise nach Capua, die Marius Bracus und Gajus Crassus etwa vier Jahre vor dem Abend in der Villa Salaria unternahmen, und vom Kampf zweier Gladiatorenpaare

1. Mit seinem damaligen Liebhaber Marius Bracus ist Gajus zum Lanista nach Capua gegangen, um sich einen privaten Kampf zweier Gladiatorenpaare vorführen zu lassen – bis auf den Tod, trotz der Proteste des Batiatus. Sie suchen sich die Kämpfer aus. Als chancenloser Gegner eines schwarzen Netzkämpfers wird Spartacus ausgewählt, auch wenn Gajus sich den Namen damals nicht gemerkt hat.

2. Spartacus verbringt die letzte Nacht vor dem Kampf mit seiner Gefährtin Varinia, die Batiatus ihm zugeteilt hat, nachdem er selbst mit ihrer Wildheit nicht fertig wurde.

3./4. Die vier ausgewählten Gladiatoren werden für den Kampf vorbereitet, mit einem Bad, einer Massage und einem letzten Mahl, abgesondert von den anderen Gladiatoren.

5. Batiatus empfängt seine Auftraggeber, außer Bracus und Gajus deren Freund Cornelius Lucius und dessen Frau. Sie läßt sich den jüdischen Gladiator David nackt vorführen.

6. Die Einführung der beweglichen, nur mit einem Dolch bewaffneten Thraker hat den Gladiatorenkampf zu einer großen Attraktion gemacht.

7./8. Als erste kämpfen David und der Thraker Polemo. Der Jude kann seinen Gegner tödlich verwunden, weigert sich aber, ihm den Gnadenstoß zu geben. Bracus ist trotzdem zufrieden.

9. Während sie auf ihren Kampf warten, verkündet Draba Spartacus, daß er nicht gegen ihn kämpfen wird.

10. In der Arena stürzt Draba mit seinem Dreizack plötzlich auf die römischen Zuschauer zu. Erst mehrere Treffer der bewachenden Soldaten mit ihren Wurfspeeren können ihn stoppen. Spartacus bleibt regungslos.

4. Teil: Von Marcus Tullius Cicero und seinem Interesse am Ursprung des großen Sklavenkrieges

1. Der rationale Aufsteiger Cicero erhält in der Nacht Besuch von Helena. Bevor er mit ihr schläft, erklärt er ihr, daß die fortwährenden Sklavenaufstände die römische Herrschaft bedrohen, was keiner so recht zugeben will.

2. Helena hat einen Albtraum, in dem sie die kürzlich erfolgte Ermordung des Batiatus durch seinen Buchhalter erlebt und Spartacus erscheint.

3. Nach dem Tod Drabas versucht Varinia, Spartacus zu trösten, der ihr das Versprechen abnimmt, sich nicht das Leben zu nehmen.

4. Batiatus will die Gladiatoren einschüchtern und läßt vor versammelter Mannschaft einen Afrikaner umbringen.

5./6. Doch die Unruhe unter den Gladiatoren wächst heimlich, und Spartacus ist ihr Führer.

7. In der Kantine bricht der Aufstand aus, und alle Gladiatoren und Küchensklavinnen machen mit.

8./9. Spartacus hält eine kurze Ansprache. Dann brechen sie aus der versperrten Kantine aus und stellen sich dem Wachtrupp entgegen, den sie umzingeln und vernichten. Einige Feldsklaven schließen sich den jetzt notdürftig bewaffneten Gladiatoren an.

10. Spartacus beschließt, sich einem nahenden größeren Soldatentrupp entgegenzustellen, und kann ihn besiegen. Die Schar der Sklaven wächst weiter an. Varinia marschiert mit Spartacus an der Spitze. Alle sind damit einverstanden, den Kampf fortzusetzen.

11. Immer größer wird die Schar der Sklaven, und Spartacus träumt davon, Rom zu zerstören und eine neue, bessere Welt zu errichten.

5. Teil: Eine Schilderung des Lentulus Gracchus, einige seiner Erinnerungen und einige Einzelheiten seines Aufenthaltes in der Villa Salaria

1. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Politiker Lentelus Gracchus unterhält sich in der Nacht mit Julia. Sie ist interessiert an Spartacus’ Gefährtin Varinia.

2. Gracchus sinnt allein darüber nach, wie unsicher Rom ist angesichts der völligen Abhängigkeit von der Sklaverei, und erinnert sich daran, wie die Nachricht vom Sklavenaufstand Rom erreichte: Gracchus tadelt seine Mitsenatoren wegen ihrer Aufgeregtheit und rät ab, Stadtkohorten zu entsenden, was der Senat aber doch macht.

3. Am Morgen gesellen sich die anderen zu Gracchus. Crassus berichtet, daß er die Monumente zerstört hat, die die Sklaven sich und ihrem Anführer gesetzt haben.

4. Die prächtigen, aber kaum kampferprobten Stadtkohorten ziehen nach Capua.

5. Von dort kommen nur knappe Berichte und dann die Nachricht, daß die sechs Kohorten geschlagen seien.

6. Im Senat berichtet ein Überlebender der Stadtkohorten, was sich ereignet hat: Eine Kohorte tötete und vergewaltigte Sklaven, die am Wege standen. In ihrem Übermut schlugen die Soldaten kein reguläres Lager auf. Nachts wurden sie von den Sklaven überfallen und bis auf einen einzigen Überlebenden niedergemacht. Spartacus hat ihm eine Botschaft an den Senat mitgegeben: Er klagt die Gewaltherrschaft Roms an und verkündet, sie niederzureißen.

7. Die Stimmung in der Villa Salaria ist etwas gereizt. Crassus erzählt eine Geschichte aus den Kämpfen, die auch mit Varinia zu tun hat: Nach der Vernichtung der Stadtkohorten zog eine ganze Legion gegen die Sklaven aus. Sie wurde am Vesuv in einen Hinterhalt gelockt und aufgerieben. Nur eine kleine Schar konnte entkommen und stieß auf das befestigte Lager der Sklaven, das von den Frauen verteidigt wurde, die unter Varinias Führung siegreich blieben.

6. Teil: Von der Reise eines Teiles der Gäste der Villa Salaria nach Capua, einigen Besonderheiten dieser schönen Stadt, und wie die Reisenden Zeugen der Kreuzigung des letzten Gladiators wurden

1. Crassus reist mit Gajus, Helena und Claudia nach Capua weiter.

2. Nach einem Festmahl will Helena die Schule des Batiatus sehen und geht mit Crassus in der Nacht zu der inzwischen halb verfallenen Anlage. Der General verführt die junge Frau und bringt sie in die Stadt zurück. Am Stadttor wird die Kreuzigung des letzten der gefangenen Sklaven vorbereitet. Crassus bleibt, um sich das Spektakel anzusehen. Ein Jude (David) ist der letzte der Aufständischen. Er zeigt kaum eine Regung, als er ans Kreuz geschlagen wird. Crassus hat gehört, daß David beteiligt war, als die Sklaven zwei gefangene römische Offiziere, darunter Crassus’ Freund Mummius, gegeneinander kämpfen ließen.

3. David ist dagegen, daß Spartacus zum einzigen Mal selbst Menschen zum Gladiatorenkampf zwingt.

4. Wieder zu Bewußtsein gekommen, erinnert sich David zunächst an seine Kindheit in Galiläa, während eine Menschenmenge seine Regungen beobachtet.

5. David erinnert sich an die Ungerechtigkeit in seiner Heimat. Nach einem Aufstand gegen die Steuereintreiber des Tempels wird sein Vater gekreuzigt, er selbst in die Sklaverei geschickt. Aus den Kupferminen flieht er, wird bei seiner Rückkehr aber wieder gefangen und zum Ruderdienst verkauft. Piraten befreien ihn und nehmen ihn bei sich auf. Von den Römer besiegt, landet David bei Batiatus.

6. In der Gladiatorenschule lernt er Spartacus kennen und liebt ihn bald. Nach der zweiten Schlacht gegen die Römer macht er sich zu Spartacus’ Leibwächter. In einer großen Schlacht kämpfen die Sklaven gegen zehn Legionen und besiegen sie schließlich.

7. Eine alte Sklavin kommt zum Kreuz, um David nicht allein sterben zu lassen. Crassus, der zum Tor zurückkehrt, beschützt sie vor den Wachsoldaten.

8. Die Nachricht vom Tod des Krixus, der sich vom Heer getrennt hat, erschüttert Spartacus sehr.

9. Vor seinem Tod sieht David Crassus und erinnert sich, wie er ihm schon einmal begegnet ist, in der letzten Schlacht des Sklavenheers. Spartacus tötet vor der Schlacht das ihm geschenkte prächtige Pferd. David stirbt.

10. Crassus will Gajus und den beiden Frauen die berühmten Parfümerien von Capua zeigen, die nicht von Sklaven betrieben werden.

7. Teil: Von der Rückreise des Cicero und des Gracchus nach Rom, wovon sie auf dem Wege sprachen, vom Traum des Spartacus, und wie er Gracchus erzählt wurde

1. Cicero und Gracchus reisen gemeinsam nach Rom zurück und unterhalten sich über die Politik in Rom. Gracchus versucht dem jungen Mann zu erklären, daß nur Politiker wie er den Bestand Roms erhalten können, das sonst an seinen eigenen Widersprüchen zusammenbrechen würde, indem sie die einfachen Bürger dazu bringen, für den Erhalt der Sklaverei zu kämpfen, von der sie selbst gar nicht profitieren.

2. Am ersten Kreuz an der Via Appia trifft Gracchus einen alten Bekannten (der dort auch schon Gaius und den Frauen begegnet ist), Flavius Marcus, den er zu sich nach Haus einlädt, um ihm einen Auftrag zu erteilen: Flavius soll Varinia herbeischaffen, auch wenn gar nicht klar ist, was aus ihr nach der Niederlage der Sklaven geworden ist.

3. Flavius findet heraus, daß Varinia mit ihrem neugeborenen Sohn den letzten Kampf überlebt hat und jetzt Crassus gehört, der sie nicht verkaufen will, weil er sich in sie verliebt hat.

4. Gracchus versucht bei einem Treffen im Bad, Crassus die Sklavin abzukaufen, und bietet die riesige Summe von zwei Millionen Sesterzen, doch Crassus lehnt ab.

5. Varinia wird im Haus des Crassus wie eine Herrin behandelt und verhält sich fügsam, um ihren Sohn zu schützen, ohne aber Crassus zu Willen zu sein, der nicht verstehen kann, warum sie immer noch Spartacus liebt.

6. Auch Gracchus liebt Varinia und beauftragt Flavius, für die zwei Millionen Sesterzen ihre Entführung zu arrangieren.

7. Varinia träumt von Spartacus.

8. Flavius bringt Varinia zu Gracchus. Sie erkennt, daß der alte Politiker es ehrlich mit ihr meint.

9. Am Morgen schafft Flavius Varinia auftragsgemäß aus Rom fort. Gracchus selbst will Rom, das er liebt, nicht verlassen, sondern nimmt sich das Leben. Crassus findet nur noch die Leiche des Mannes, der ihm Varinia genommen hat, und läßt seine Wut an Gajus aus, den er mit der Peitsche mißhandelt.

8. Teil: Wie Varinia die Freiheit findet

1. Flavius bringt Varinia in eilender Fahrt bis zu einer abgelegenen Gegend am Fuß der Alpen.

2. Sie wird mit ihrem Sohn in einem Dorf aufgenommen. Ein Witwer nimmt sie zur Frau, und sie bekommt von ihm mehrere Kinder. Nach zwanzig Jahren stirbt Varinia. Als römische Steuereintreiber die Bauern vertreiben wollen, fliehen ihr Sohn und andere Dorfbewohner in die Wälder und führen einen Kleinkrieg gegen die Römer. Der Name Spartacus lebt weiter.

Anmerkungen

1. Die beiden letzten Absätze, aus denen dieses Zitat stammt, finden sich bezeichnenderweise nicht in der in Westdeutschland erschienenen Übersetzung. Im Original lauten sie: “A time would come when Rome would be torn down--not by the slaves alone, but by slaves and serfs and peasants and by free barbarians who joined with them. And so long as men labored, and other men took and used the fruit of those who labored, the name of Spartacus would be remembered, whispered sometimes and shouted loud and clear at other times.“ (Zitiert nach http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Spartacus_%28Fast_novel%29&oldid=160207246 [2007-09-30]; teilweise auch in http://www.trussel.com/hf/revolt.htm.) Generell ist die bundesdeutsche Übersetzung gekürzt (siehe unten), [zurück]

30. September 2007: Erste Veröffentlichung.
20. September 2009: Literatur ergänzt.